Green Diabetes: wie lebenswichtige Arzneimittel nachhaltig werden

Veröffentlicht am: 17. März 2025
Green Diabetes: wie lebenswichtige Arzneimittel nachhaltig werden
©Sanofi
Diabetes mellitus: eine Volkskrankheit, von der allein in Deutschland mehr als neun Millionen1 Menschen betroffen sind. Viele Patient*innen benötigen regelmäßig Insulin, ein lebenswichtiges Hormon, das der Körper normalerweise selbst bildet. Wenn Patient*innen Insulin spritzen, kommen dabei oft Einmalpens zum Einsatz, die nach ein paar Anwendungen im Hausmüll landen. Die Initiative „Green Diabetes“ von Sanofi setzt genau hier an: Sie will weltweit die Umweltauswirkungen von Diabetesbehandlungen und -produkten verringern. Im Mittelpunkt stehen innovative Lösungen für Produktdesign, Herstellung, Vertrieb und Entsorgung.

Typ-2-Diabetes hängt stark mit unseren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten zusammen und tritt besonders in westlichen Wohlstandsgesellschaften auf. Typ-2-Diabetes entwickelt sich meist schleichend – fehlende Bewegung und übermäßiger Lebensmittelkonsum zählen zu den Hauptursachen. Zusätzlich gibt es Typ-1-Diabetes: Diese progressive Autoimmunerkrankung zerstört die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse, sodass Betroffene kaum oder kein Insulin mehr bilden.

Für Millionen Menschen mit Diabetes weltweit bedeutet das früher oder später: eine regelmäßige Insulintherapie. Durch die Insulingabe kann der Körper den mit der Nahrung aufgenommenen Zucker (Glukose) wieder verwerten und den Zellen der Organe sowie anderen Geweben als „Treibstoff“ zur Verfügung stellen.

Der ökologische Fußabdruck von Insulinpens

Die meisten Patient*innen nutzen für ihre Insulininjektionen einen sogenannten Pen. Fertigpens sind vorgefüllt und lassen sich nach Einstellung der benötigten Insulindosis per Knopfdruck auslösen – das macht die Injektion einfach und sicher.

Die Pens werden für mehrere Injektionen genutzt. Ist das Insulin aufgebraucht, können sie entsorgt werden. Aber bei einer lebenslangen Behandlung entsteht dadurch eine erhebliche Menge an Abfall. Deshalb stehen Insulinpens im Fokus der Initiative „Green Diabetes“ von Sanofi: Vom Design über die Lieferung bis zur Rücknahme gebrauchter Pens werden alle Schritte überprüft, um Ressourcen zu schonen.

Eco-Design als Chance für Nachhaltigkeit in der Pharmaindustrie

Ein Fertigpen für Insulin besteht aus unterschiedlichen Kunststoffteilen, einer Metallfeder und einer Glasampulle – bislang werden diese Materialien nicht wiederverwendet. Sanofi produziert am BioCampus in Frankfurt jährlich rund 400 Millionen Pens für den globalen Markt. Angesichts dieser Menge können selbst kleine Verbesserungen einen großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit haben.

Ein Fertigpen für Insulin besteht aus unterschiedlichen Kunststoffteilen, einer Metallfeder und einer Glasampulle.

Ein erster Schritt hin zu einer umweltschonenderen Diabetesbehandlung ist das Eco-Design. Dieser Ansatz integriert Umweltkriterien nicht nur in die Produktentwicklung, sondern durch kontinuierliche Verbesserungen in den gesamten Lebenszyklus. Zu den relevanten Kriterien zählen unter anderem Material- und Energieeffizienz, Transportoptimierungen, die Nutzungsphase sowie die Recyclingfähigkeit.

Ab 2025 sollen Eco-Design-Kriterien auf alle neuen Produkte angewendet werden, und bis 2030 soll dies auf einige der bereits bestehenden Produkte erweitert werden.

Doch einfach zu recycelnde Insulinpens allein reichen nicht aus. Entscheidend ist, dass die gebrauchten Pens ihren Weg zu Recyclingstationen finden, damit die Rohstoffe tatsächlich wiederverwendet werden können.

Internationale Zusammenarbeit zum Recycling von Insulinpens

Sanofi hat mehrere Pilotprojekte gestartet, um die Rücknahme gebrauchter Insulinpens zu testen. Im französischen Projekt „RecyPen“ wird gemeinsam mit Partnern erprobt, wie ein effektives Recyclingprogramm aussehen kann. Ziel ist es, das Kunststoffmaterial ausgedienter Pens in den Produktionskreislauf anderer Produkte einzubinden und so die Abfallmenge zu reduzieren. Innerhalb eines Jahres sollen 30 Prozent der von Patient*innen genutzten Pens zurückgeführt werden.

Auch in Dänemark beteiligt sich Sanofi an einem Recyclingprojekt für Insulinpens. Gemeinsam mit drei Partnern wird hier die weltweit erste branchenübergreifende Lösung entwickelt. Von jährlich rund sechs Millionen verwendeten Pens sollen im ersten Jahr 1,5 Millionen recycelt werden. Bereits im vergangenen Jahr konnten über zwei Millionen Pens zurückgeführt werden – das Projekt ist also auf Erfolgskurs.

 

Recycling der Kunststofftrays

Neben den Insulinpens gibt es auch in Produktion und Logistik Potenzial für umweltfreundlichere Verfahren. Ein Beispiel sind die Trays, spezielle Transportkisten aus Kunststoff, in denen die Penbauteile zu den Montageanlagen gebracht werden. Bisher wurden diese Trays nach dem Fertigungsprozess geschreddert. Seit 2022 wird der Kunststoff jedoch im Sinne der Kreislaufwirtschaft zur Herstellung neuer Trays wiederverwendet.

Bereits zu Beginn konnten so 464 Tonnen Polystyrol recycelt werden, das sind fast zwanzig große Lkw-Ladungen. Dadurch wurden 840 Tonnen CO₂-Äquivalente sowie 4.620 Kubikmeter Frischwasser eingespart, was in etwa dem entspricht, was eine Person über ihr ganzes Leben an Wasser im Haushalt verbraucht und an CO2 freisetzt. Mittlerweile ist die Recyclingquote sogar noch weiter gestiegen.

©Schott

Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft: Pilotprojekt für pharmazeutisches Glas

„Green Diabetes“ ist nur ein Schritt von vielen

All diese Maßnahmen sind Teil der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie von Sanofi. Im Fokus stehen der Weg zur Emissionsneutralität, die Förderung der Kreislaufwirtschaft und ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit innerhalb des Unternehmens.

„Green Diabetes“ ist ein Bestandteil der unternehmensweiten Nachhaltigkeitsinitiative „Planet Care“, die Sanofis Ziele für eine umweltfreundliche Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten bündelt. Bis 2030 strebt Sanofi Kohlenstoffneutralität an, bis 2045 sollen alle Emissionen auf netto null reduziert werden.

Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, sind Optimierungen auf allen Ebenen erforderlich. Dazu gehören Müllvermeidung, Eco-Design, geschlossene Rohstoffkreisläufe, die Elektrifizierung der Firmenflotte und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien. Zudem fördert Sanofi eine umweltbewusste Unternehmenskultur, die Raum für innovative Lösungen schafft. Auch Geschäftspartner und Lieferanten werden aktiv in den Klimaschutzplan eingebunden, um gemeinsam nachhaltige Lösungen für eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln.

Sanofi „Planet Care“

Sanofi handelt für eine bessere Zukunft: Im Rahmen der globalen Strategie zum Schutz der Umwelt setzt sich Sanofi für die Reduzierung seines ökologischen Fußabdrucks ein.

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Referenzen

1https://www.ddg.info/politik/veroeffentlichungen/gesundheitsbericht

MAT-DE-2501057 -1.0-03/2025